So, endlich Hardcore, wurd auch mal Zeit
Haben uns Samstag Abend zu dritt auf den Weg gemacht. Benny und Koopa hatten sich schon frühzeitig angekündigt die Reise mitzunehmen. Die Hinfahrt war entspannt und wir haben den Laden ohne Umwege direkt gefunden.
War allerdings schon nach 60km Ackerland auch mal wieder ein Haus zu sehen^^
Wir waren ca. 22.30 Uhr am Eingang des Geländes und konnten schon draußen angenehmes Wummern vernehmen. Darüber hinaus war äußerlich schon zu erkennen, dass hier ne Menge Vorarbeit geleistet wurde. Plakate von "Endlich Hardcore" waren auf dem Gelände gezielt verteilt und waren teilweise auch in der (später zu sehenden) Raumdeko eingebunden.
Am Eingang haben wir dann die üblichen Formalitäten geklärt und wurden penibel genau von einem Security-Team durchsucht. Überraschte mich ein wenig.
Dann rauf aufs Gelände.
Wenn man den Kassenbereich verließ ging man auf einen kleinen Firmen-Hinterhof mit Bierstand und Dixiklos. Erschien alles in allem schon recht industriell und passend für den Abend. Der Raum selbst, ein Teilstück einer Lagerhalle (Pappenwerk Betrieb produziert unter der Woche ganz normal) war im Rechteckformat. Rechts vor Kopf war auf einem Podest der Dj-Bereich inklusive Anlage zu sehen, die bereits da ordentlichen Sound ausbließ. Mittig war eine Bar, links waren Sofas aufgestellt.
Hinter dem Pult war eine kleine Leinwand zu sehen auf der Visualls zu sehen waren, die teilweise auch ganz gut gepasst haben.
Ich fand es schon erstaunlich, denn wenn man auf das Gelände kommt rechnet man nicht damit, dass sich hinter den Türen eine Licht/PA befindet, die man sonst eher in einer Disko zu Gesicht bekommt. Die Grundvoraussetzungen waren schon mal gut, grad was den Sound anbelangt.
Gut abgestimmt, klar und drückend.
Den ersten offiziellen Act konnten wir dank der pünktlichen Ankünft fast vollständig hören. HardTechno war zum Warm up gut geeignet und einige fette Brecher waren auf jeden Fall schon dabei.
Zu diesem Zeitpunkt war der Raum aber noch sehr leer und wir befürchteten schon, dass es dabei bleiben würde.
Langsam aber sich wurde es aber dann doch noch voller, so dass bei Stephan Strube schon eine kleine Meute versammelt war. Strube haute in eine ganz andere Kerbe als ich das eigentlich erwartet hatte. Uptempo Hardcore und 1-2 Tracks, die sonst eher als "letzter harter Track" in einem Mainstyle Set auftauchen. Mir gefiel es nicht so. Habe eigentlich auch gedacht, der würde gut Ost-Techno spielen.... vielleicht hatte ich auch nur die falsche Erwartungshaltung. 0.40 übernahm dann Chris de Hakke und spielte vor ca. 200 Leuten, was gleichzeitig das Maximum an Leuten an dem Abend war. War ein gutes Set, was wir in weiten Teilen mitgenommen haben. Technisch so gut, wie es die bass/rückkopplungsbedingten Indifferenzen hinterm Pult zuließen. Ich hatte auch die ein oder andere Schwierigkeit. Die Monitore waren für die große PA zu klein und etwas unvorteilhaft (links und rechts hinter dem Act) postiert. Fand das Set aber durchweg gut. Um 01.30 übernahm ich dann. Die Leute waren zu der Zeit bereits gut eingetanzt und taten dies auch bei meinem Set. Weiss nicht mehr genau was ich gespielt habe. Auf jeden Fall aber Mute, Rude Awakening, TOA, Hellfish, Mole, Kpax und sonstige übliche Verdächtige. Der MC hätte allerdings mal besser den Babbel gehalten!
Mental übernahm und spielte in der gleichen Schiene weiter. Guter Abfahrerstoff. Nach hinten hin dann auch immer straighter werdend. Fand sein Mixing zum Ende auch gut. Durch die Schwierigkeit vernünftig hinterm Pult zu mixen cuttete er zum Ende mehr und das ergab in der Kombination den gespielten Tracks ganz gutes Kanonenfutter.
Um 04.00 spielten dann noch Sleepwalker & Skullcrack. Ebenfalls mit kompromisslosem Industrial Hardcore Stoff. Der Saft war zwar raus bei mir aber das ein oder andere Mal sind wir dann doch wieder eingestiegen.
Leider nahm die Party dann ein unrühmliches Ende, weil im hinteren Teil der Halle plötzlich pulsierende Menschenmassen zu sehen waren. Leider war die vorher so penibel arbeitende Security schlicht überfordert und so hat das Ganze sicher 10 Minuten gedauert, bis dann die Lage einigermaßen gesichert schien. Gleichzeitig war das das Ende der Party.
Nach kurzen Gesprächen sind wir dann auch abgehauen.
Zusammengefasst hatten wir alle drei eine Party, die musiktechnisch voll nach unserem Geschmack war. Sound war sehr gut. Licht war meiner Meinung nach zu viel. Das kommt denke ich in der Ostregion auch noch weniger an als bei uns. Mich störte es nicht so aber Nebel & Co. versprechen oft mehr subjektive Musiktiefe.
Die Partypeople waren im Schnitt alle recht korrekt. Einige Verdächtige konnten wir aber die ganze Zeit ausmachen....lässt sich wohl nicht verhindern...
Um die Party aus Veranstaltersicht als Erfolg verwerten zu können waren allerdings zu wenig Gäste da.
Sehr schade.
Ich muss sagen, dass das für eine Hardcore-Tote Stadt, wie Halle schon beachtlich war, das überhaupt 200 Leute anwesend waren, wenn man sich überlegt, wie es der Unleashed im Einzugsgebiet RGB ergangen ist.
Die Orga für die Artists war darüber hinaus sehr durchdacht und professionell.
Ich bin froh da gewesen zu sein und ich denke ich sprech da auch fürn Benny und Koopa. Deren Shirts waren ebenfalls nass.
@Musikdiskussion
Was ist denn für "euch" "Holland Hardcore"? Ist das grundweg Musik die aus NL kommt?
Weil das was an dem Abend in Halle ließ, ist nicht mit Holland-Hardcore zu vergleichen, wenn es den überhaupt in Reinform gibt. Es war eine Party deren Nische musikalisch bewusst gewählt wurde denke ich. Über den Aufbau der Deko und das Umfeld etc kann man klagen. War einigen vielleicht zu professionell aber die Musik aus einer persönlichen Affinität heraus als Holland-Hardcore zu bezeichnen halte ich für nicht repräsentativ. Darüber hinaus habe ich an dem Abend weder eine Ruhrpottparty, noch Ruhrpottcharaktere gesehen. Mag sein, dass welche da waren aber ich war musikalisch gut bedient und dementsprechend auch auf der Tanze anzutreffen, wo mich solche Dinger weniger tangieren.
War einer der Ruhrpott-Gegner schon mal hier in letzter Zeit? Ich weiss selbst wie Assi, dass hier manchmal ist aber können die Schreiber das hier genau so beurteilen?
@psedy
auch wenn ich das wort hasse, aber das war schranz und kein hardcore und das geht meiner meinung nach garnicht, auch wenn die veranstalter schranzkraft heissen. anlage war ok, aber ausbaufähig.
Hab ja nichts gegen eine persönliche Definition von Musik aber das war objektiv gesehen kein Schranz/Hard-Techno. Dieser wurde in der Zeit von 23-00 gespielt, danach nicht mehr. Es war ev. mal der Groovecharakter eines HardTechno Tracks vorhanden, mehr aber auch nicht.
nur weil die bässe und einige töne hardcoreklängen ähnlich waren, wars eher arschwackeltechno mit trancigem, "schranzigem" beigeschmack. vorallem von der geschwindigkeit. 150-160bpm zähle ich nicht als hardcore
Was ist denn für dich Trance?
Bitte nicht sowas wie Aquagen....
Trance war dort definitiv nicht. Weder richtiger Trance, noch Pop-Trance.
Was ist denn für dich Hardcore? Das anhand einer Geschwindigkeit festzumachen überzeugt mich jetzt nicht.
Jedem seine Meinung aber du wirfst hier irgendwie alles durcheinander
Edit:
Wo gibt es denn die Bilder zu sehen?