Was lest Ihr grade??????????

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EVO1
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Beitrag von EVO1 »

Meinen GKL Hefter...
Thema.Embryonalentwicklung.
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HighEnd
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Beitrag von HighEnd »

charles bukowski...kaputt in hollywood...

:arrow: kann ich nur empfehlen!
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Frequenzkiller

Beitrag von Frequenzkiller »

"Heavy Duty" von Mike Mentzer
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Beitrag von EBI »

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und lach mich übelst schlapp
besseres morgen
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Beitrag von besseres morgen »

HighEnd hat geschrieben:charles bukowski...kaputt in hollywood...

:arrow: kann ich nur empfehlen!
bukowski ist echt immer wieder geil :!:
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Pierre
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Beitrag von Pierre »

Drogenerfahrungen von William Burroughs
[color=orange]- genie und wahnsinn[/color] untreu [color=orange]devil may cry // Requiem - [/color]|[ - teamluxuries

Ich möchte riskieren wie ein Narr auszusehen ... für Gefühle, für meine Träume ... für das Abenteuer lebendig zu sein.
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Beitrag von besseres morgen »

Pierre hat geschrieben:Drogenerfahrungen von William Burroughs
gibts da irgendwo zu infos?
hab bei amazon jetzt nur Junkie gefunden
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piep
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Beitrag von piep »

immer noch von walter moers "rumo"
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Frequenzkiller

Beitrag von Frequenzkiller »

beiträge im OCB
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HighEnd
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Beitrag von HighEnd »

piep hat geschrieben:immer noch von walter moers "rumo"
wenn du auf walter moers stehst...kann ich dir "die stadt der träumenden bücher" empfehlen...nicht nur die geschichte ist groß,nein die illustrationen sind hammermäßig...und das hörbuch is auch top...es liest dirk bach... :good:

ansonsten les ich grad nen klassiker...paulo coelho"der alchimist"
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HötscHE
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Beitrag von HötscHE »

jo, das hörbuch "Walter Moers - Die 13 ½ Leben des Käpt´n Blaubär" hab ich auch vor ner weile angefangen
is bis jetzt ganz niedlich...
hatte das buch schonma angefangen zu lesen, is aber en übelster batzen und dann hat ich kein bock mehr :oops:
www.soundcloud.com/hoetsche
www.zwischenwelten.eu
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HighEnd
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Beitrag von HighEnd »

dirk bach hat letztes jahr walter moers auf der buchmesse in ffm gelesen...war echt beeindruckt wie vielseitig der seine stimme einsetzen kann...
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piep
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Beitrag von piep »

HötscHE hat geschrieben:jo, das hörbuch "Walter Moers - Die 13 ½ Leben des Käpt´n Blaubär" hab ich auch vor ner weile angefangen
is bis jetzt ganz niedlich...
hatte das buch schonma angefangen zu lesen, is aber en übelster batzen und dann hat ich kein bock mehr :oops:
das buch ist echt der brüller!das ist zwar 730 seiten stark aber es wird nie langweilig!
wenn dir die scheiße bis zum hals steht lass den kopf nicht hängen.
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Felix!
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Beitrag von Felix! »

Die.Zeit.2005.46.GERMAN.RETAiL.eBOOk-sUppLeX
04:01 p.: na lieber sportclips mit platz im bett als bombenstimmung un dann noch kampf um die decke
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HighEnd
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Beitrag von HighEnd »

Felix! hat geschrieben:Die.Zeit.2005.46.GERMAN.RETAiL.eBOOk-sUppLeX
du kannst doch gar nich lesen... :lol: :wink:
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Felix!
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Beitrag von Felix! »

HighEnd hat geschrieben:
Felix! hat geschrieben:Die.Zeit.2005.46.GERMAN.RETAiL.eBOOk-sUppLeX
du kannst doch gar nich lesen... :lol: :wink:
doch doch 8)
Acid_Head
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Beitrag von Acid_Head »

weil er jetzt tot ist und das buch gut sein soll:
Hanns Dieter Hüsch - "Du kommst auch drin vor"
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Haudegen
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Beitrag von Haudegen »

als "werdender mathematiker" solltest du da nicht eher den ach so beliebten Bronstein lesen? 8)
[quote="eLe!"]-leigure^^
-aussprache "läscher"[/quote]

[b]Was ist Realität, was Pilz?[/b]
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Dj_Mindblower
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Beitrag von Dj_Mindblower »

was hier so bei ostcode steht
Die Realität ist nur eine Halluzination der Wirklichkeit, die bei Abwesenheit von Alkohol ensteht. Eben alles Ansichtssache...
besseres morgen
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Beitrag von besseres morgen »

im moment leider nix... bin noch auf der suche nach bukowski ähnlichem... mal sehen ;)
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Pierre
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Beitrag von Pierre »

Kaisen@jodsalz-musik hat geschrieben:
Pierre hat geschrieben:Drogenerfahrungen von William Burroughs
gibts da irgendwo zu infos?
hab bei amazon jetzt nur Junkie gefunden
was verstehst du zB unter infos bzw was willst du wissen?
@topic ... hab wieder nen "scheibenwelt roman" angefangen (schweinsgalopp).
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besseres morgen
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Beitrag von besseres morgen »

isbn nummer oder n link oder so ;)
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Dj_Mindblower
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Beitrag von Dj_Mindblower »

videotext was so alles passiert ist in der welt
Die Realität ist nur eine Halluzination der Wirklichkeit, die bei Abwesenheit von Alkohol ensteht. Eben alles Ansichtssache...
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Pierre
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Beitrag von Pierre »

DROGENERFAHRUNGEN
British Journal of Addiction
Jahrgang 53, Heft 2
Lieber Doktor,
wielen Dank für Ihren Brief. Beiliegend der Artikel über die Wirkung verschiedener Drogen, mit denen ich Erfahrung gesammelt habe. Ob er sich für Ihre Zeitschrift eignet, weiß ich nicht. Ich habe nichts dagegen, daß mein Name genannt wird. Alkohol vertrage ich ohne Beschwerden. Kein Verlangen nach irgendwelchen Drogen. Allgemeiner Gesundheitszustand hervorragend. Bitte grüßen Sie Mr. -. Seine Übungsmethode wende ich täglich mit ausgezeichnetem Erfolg an. Ich spiele mit dem Gedanken, ein Buch über Rauchgifte zu schreiben, falls ich einen geeigneten Mitarbeiter finde, der sich um den technischen Kram kümmert.

Ihr William Burroughs



Fortgesetzter Genuß von Opium und Opiumderivaten führt zu einem Zustand, der Grenzen sichtbar macht und als "Sucht" umschrieben wird - (Die Bezeichnung Sucht findet freie Anwendung auf irgend etwas, an das man sich gewöhnt hat oder das man be nötigt. Wir sprechen von der Sucht nach Süßigkeiten, Kaffee, Tabak, schönem Wetter, Fernsehen, Kriminalromanen und Kreuzworträt seln.) So mißbraucht, verliert der Ausdruck als Aussage jede dien lich Präzision. Der Genuß von Morphium führt zu einer stoffwech selbedingten Abhängigkeit von Morphium. wie Wasser wird es zur biologischen Notwendigkeit, und der Morphinist kann sterben, wenn ihm die Droge plötzlich entzogen wird. Der Diabetiker stirbt ohne Insulin, aber er ist nicht süchtig. Sein Verlangen nach Insulin wurde nicht durch den Genuß von Insulin hervorgerufen. Er benötigt es, um einen normalen Stoffwechsel aufrechtzuerhalten. Der Süchtige braucht Morphium, um einen Morphiumstoffwechsel aufrechtzu erhalten und so die unerträgliche schmerzhafte Rückkehr zu einem normalen Stoffwechsel zu vermeiden. Über einen Zeitraum von zwanzig Jahren habe ich eine Anzahl "narkotischer" Drogen benutzt. Einige dieser Drogen führen im obengenannten Sinne zur Sucht. Die meisten nicht.
Opiate. - Zwölf Jahre lang habe ich Opium geraucht und oral an- gewendet (Injektionen in die Haut verursachen Abszesse. Injektio- nen in die Venen sind unangenehm und möglicherweise gefährlich), Heroin in Haut, Venen und Muskeln gespritzt oder geschnupft (wenn ich keine Nadel zur Hand hatte), Morphium, Dilaudid, Pan- topon, Eukodal, Paracodin, Dionin, Kodein, Demerol und Metho- don genommen. Jede dieser Drogen ist in verschiedenen Graden suchterzeugend. Wie sie appliziert werden, spielt keine Rolle. Ob man sie raucht, schnupft, injiziert, oral anwendet oder in Form von rek- talen Suppositorien einführt, das Ergebnis ist immer das gleiche: Sucht. Und jemand, der raucht, ist genauso schwer zu entwöhnen wie jemand, der intravenös spritzt. Die Vorstellung, daß Spritzen be- sonders schädlich sind, beruht auf einer irrationalen Angst vor Nadeln - ( "Injektionen vergiften das Blut" - als ob Substanzen, die vom Magen, von den Lungen oder der Schleimhaut absorbiert werden, das Blut weniger vergifteten). Demerol ist vermutlich weniger suchterzeugend als Morphium. Aber es befriedigt den Süchtigen auch nicht in gleichem Maße und hat als schmerzstillendes Mittel eine ge- ringere Wirkung. Während einer Demerolsucht leichter Herr zu wer- den ist als einer Morphiumsucht, greift Demerol die Gesundheit und besonders das Nervensystem zweifellos stärker an. Ich habe einmal drei Monate lang Demerol genommen, und dabei traten eine Anzahl beunruhigender Symptome auf: Zittern der Hände (bei Morphium bleiben meine Hände immer ruhig), progressiver Schwund des Koor- dinationsvermögens, Muskelzucken, paranoider Verfolgungswahn und die Angst, wahnsinnig zu werden. Schließlich entwickelte ich eine willkommene Unverträglichkeit gegen Demerol - zweifellos eine Maßnahme des Selbsterhaltungstriebes - und wechselte zu Me- thodon über. Sofort verschwanden alle Symptome. Ich darf hinzu- fügen, daß Demerol ebenso stuhlganghemmend ist wie Morphium, daß es Appetit und Geschlechtstrieb sogar noch mehr einschränkt, die Pupillen doch nicht verengt. Jahrelang habe ich mir Tausende von Injektionen mit nichtsterilisierten, ja schmutzigen Nadeln ver- abreicht und mir nie eine Infektion zugezogen, bevor ich auf Demerol kam. In der Folge litt ich an einer Reihe von Abszessen, von denen einer aufgeschnitten und dräniert werden mußte. Mit einem Wort, Demerol scheint mir eine gefährlichere Droge als Morphium zu sein. Methodon verschafft dem Süchtigen vollkommene Befriedigung, es ist ein ausgezeichnetes Betäubungsmittel und mindestens genauso suchterzeugend wir Morphium. Ich habe Morphium gegen starke Schmerzen genommen. Jedes Opiat, das wirkungsvoll Schmerzen erleichtert, lindert in gleichem Maße Entzugssymptome. Die Schlußfolgerung liegt auf der Hand: Jedes Opiat, das Schmerzen stillt, führt zur Sucht und je wirkungsvoller es den Schmerz betäubt, desto suchterzeugender ist es. Das suchterzeugende Molekül und das schmerzstillende Molekül des Mor- phiums sind wahrscheinlich identisch. Und der Vorgang, mittels dessen Morphium Schmerzen lindert, ist derselbe, der zur Gewöhnung und Sucht führt. Ein Morphium, das keine Sucht erzeugt, scheint der moderne Stein des Weisen zu sein. Andererseits werden sich die Varianten des Apomorphins vielleicht als äußerst wirksam in der Kontrolle des Entzugssyndroms erweisen. Aber es wäre falsch, diese Droge gleichzeitig als Betäubungsmittel zu betrachten. Die Begleiterscheinungen der Morphiumsucht sind bekannt, und es besteht kein Anlaß, sie an dieser Stelle abzuhandeln. Einigen Punkten hat man jedoch meines Erachtens zu wenig Beachtung geschenkt: Die stoffwechselbedingte Unverträglichkeit von Morphium und Alkohol wurde zwar beobachtet, aber niemand hat meines Wissens bisher eine hinreichende Erklärung vorgetragen. Wenn ein Morphiumsüchtiger Alkohol trinkt, versetzt ihn das weder in einen angenehmen noch in einen euphorischen Zustand. Er verspürt ein langsam wachsendes Unbehagen und das Verlangen nach einer weiteren Spritze. Der Kreislauf des Alkohols scheint unterbrochen zu sein, vielleicht in der Leber. Im Stadium unvollständiger Genesung nach einem Gelbsuchtanfall habe ich einem versucht, Alkohol zu trinken (zu dieser Zeit nahm ich kein Morphium). Die stoffwechselbedingten Erscheinungen waren in beiden Fällen identisch. In einem war die Leber auf Grund der Gelbsucht teilweise funktionsuntüchtig, im anderen hatte ein Morphiumstoffwechsel sie im wahrsten Sinne des Wortes besetzt. In beiden Fällen war sie nicht in der Lage, den Alko- hol zu verarbeiten. Wenn ein Alkoholiker morphiumsüchtig wird, verdrängt das Morphium den Alkohol, vollkommen und ausnahmslos. Ich habe mehrere Alkoholiker gekannt, die anfingen, Morphium zu nehmen. Ohne Nebenwirkungen vertrugen sie sofort große Dosen Morphiums (ein Gran pro Spritze) und hörten innerhalb weniger Tage auf, zu trinken. Das Gegenteil kommt nie vor. Der Morphinist verträgt keinen Alkohol, solange er süchtig ist oder an Entzugssymptomen leidet. Die Fähigkeit, Alkohol zu vertragen, ist ein sicheres Zeichen für die Entgiftung des Körpers. Folglich kann Alkohol Morphium nie unmittelbar ersetzen. Natürlich könnte ein entwöhnter Süchtiger zu trinken anfangen und Alkoholiker werden. Während der Entziehung nimmt der Süchtige seine Umgebung, deutlich wahr. Sinneseindrücke sind so scharf, daß sie an Halluzinationegrenzen. Vertraute Gegenstände scheinen zu einem zuckenden, hinterhältigen Leben zu erwachen. Der Süchtige ist einem Trommelfeuer von Wahrnehmungen, externen und viszeralen, ausgesetzt. Er mag Augenblicke der Schönheit und Sehnsucht erleben, im ganzen sind seine Impressionen jedoch äußerst schmerzhaft - (Vielleicht sind seine Empfindungen deshalb qualvoll, weil sie so intensiv sind. Ein angenehmes Gefühl kann unerträglich werden, wenn eine gewisse Inten- sität erreicht ist.) In den ersten Tagen der Entziehung habe ich zwei spezielle Reaktionen an mir beobachtet: (1) Alles sieht drohend aus; (2) leichte Paranoia. Ärzte und Schwestern erscheinen als bösartige Ungeheuer. Im Verlauf mehrerer Entwöhnungskuren hatte ich das Gefühl, von gefährlichen Irren umgeben zu sein. Ich sprach mit einem von Dr. Dents Patienten, der sich gerade einer Pethidinenentwöhnung unterzogen hatte. Er berichtete dieselbe Erfahrung und erzählte mir, daß ihm Schwestern und Ärzte vierundzwanzig Stunden lang "brutal und abstoßend erschienen". Und alles sah blau aus. Ich habe mit anderen Süchtigen gesprochen, die dieselben Reaktionen an sich erfahren hatten. Nun ist die psychologische Basis der paranoiden Vorstellungen während der Entziehung offensichtlich. Die spezifische Ähnlichkeit dieser Reaktionen deutet jedoch auf einen gemeinsamen stoffwechselbedingten Ursprung hin. Verblüffend ist auch die Gleichartigkeit von Abstinenzerscheinungen und gewissen Rauschzuständen. Haschisch, Banisteria caapi (Harmalin) und Peyotl (Meskalin) erzeuen einen Zustand äußerster Sensivität mit halluzinatorischer Sicht. Alles sieht lebendig aus. Paranoide Vorstellungen sind häufig. Besonders der Banisteriarausch vollzieht den Zustand der Entziehung nach. Alles sieht drohend aus. Vor allem bei Überdosen kann man paranoide Vorstellungen beobachten. Nachdem ich Banisteria caapi genommen hatte, war ich überzeugt, daß der Medizinmann und sein Lehrling sich verschworen, mich zu ermorden. Es scheint, daß stoffwechselbedingte Körperzustände die Wirkung verschiedener Drogen nachvollziehen können. In den USA werden die Heroinsüchtigen gegen ihren Willen langsam entwöhnt, da die Händler ihre Ware schrittweise mit Milchzukker und Barbituraten verdünnen. Die Folge ist, daß viele Süchtige, die sich in Behandlung begeben, nur leicht süchtig sind und in kurzer Zeit (in sieben bis acht Tagen) vollkommen entwöhnt werden können. Ohne medizinische Behandlung erholen sie sich schnell. Daneben verschafft jedes beruhigende, antiallergische oder sedative Mittel, besonders, wenn es injiziert wird, einige Erleichterung. Der Süchtige fühlt sich besser, wenn er weiß, daß irgendeine fremdartige Substanz durch sein Blut kreist. Tolserol, Thorazin und verwandte "Beruhigungsmittel", jede Art von Barbituraten, Chloral und Paradehyl, Antihistamine, Cortison, Reserpin und sogar Schocktheraphie (kann die Lobotomie so weit zurück sein?) wurden mit Ergebnissen angewandt, die man gewöhnlich "ermutigend" nennt. Auf Grund meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, daß man diese Ergebnisse mit Vorbehalt akzeptieren sollte. Selbstverständlich ist eine symptomatische Behandlung angezeigt, und all diese Drogen (vielleicht mit Ausnahme des am häufigsten angewandten Medikaments: den Barbituraten) haben ihren Platz in der Behandlung des Entzugssyndroms. Aber keine dieser Drogen ist an sich die Antwort auf den Entzug. Abstinenzerscheinungen variieren mit dem individuellen Stoffwechsel und der physischen Beschaffenheit. Hühnerbrüstige, zu Heufieber und Asthma neigende Menschen heben während der Entziehung sehr unter allergischen Symptomen zu leiden: Schnupfen, Niesen, stechende Schmerzen, tränende Augen, Atemnot. In solchen Fällen können Cortison und Antihistamine eine gewisse Erleichterung verschaffen. Dem Erbrechen wäre vermutlich mit Medikamenten gegen Übelkeit, wie Thorazin beizukommen. Ich habe mich 10 "Kuren" unterzogen, in deren Verlauf alle diese Mittel ange wendet wurden. Ich habe aprupte und stufenweise Entziehung hinter mir, Heil schlaf, Apomorphin, Antihistamine, ein französisches System, das mit einem wertlosen Produkt names "Amorphin" arbeitet, alles außer Schocktherapie. (Ich wäre an den Resultaten weitere Experimente mit Schockbehandlung an jemand anderem interessiert.) Der Erfolg jeder Behandlung hängt vom Grad und Dauer der Sucht ab, dem Entzugsstadium (Drogem die gegen Ende der Entziehung oder in leichten Fällen wirkungsvoll sind, können sich im akuten Stadium verheerend auswirken), individuellen Symptomen, Gesundheit, Alter und so weiter. Eine Be handlungsmethode kann kan einamal völlig wirkungslos sein und ein anderes Mal ausgezeichnete Resultate ergeben. Oder eine, die mir nichts nützt, kann einem anderen helfen. Ich maße mir nicht an, igendwelche endgültigen Urteile zu fällen, sondern will nur von meinen eigenen Reaktionen auf verschiedene Drogen und Behandlungsmethoden berichten.
Stufenweise Entziehungskuren. - Sie siind die gebräuchlichste Art der Behand lung, und keine der bisher ausgearbeiteten Methoden, kann sie in Fällen schwerer Sucht ersetzen. Der Patient braucht ein gewisses Quantum an Morphium. Wenn es eine Regel gibt, die für alle Fälle der Rauschgiftsucht gilt, dann ist es diese. Aber das Morphium sollte so schnell wie möglich entzogen werden. Bei mir war das Resultat einer stufenweise Entziehungskur jedesmal Entmutigung und schließlich Rückfall. Unmerliche Entwöhnung ist wahrscheinlich endlose Ent wöhnung.Wenn der Süchtige sich in Behandlung begibt, hat er in den meisten Fällen schon Bekanntschaft mit Entzugssymptomen gemacht. Er ist auf eine schwere Zeit gefaßt und bereit, das in Kauf zu nehmen. Aber wenn sich die Qual der Entwöhnung über 2 Monate anstatt über 10 Tage erstreckt, ist er vielleicht nicht in der Lage, sie zu ertragen. Nicht die Itensität, sondern die Dauer der Qual bricht die Wiederstandskraft. Wenn der Süchtige gewohnheitsmäßig eine, wenn auch geringe Menge irgendeines Opiates nimmt, um die Schwäche, Schlaf losigkeit, Ruhelosigkeit gegen Ende der Entwöhung zu erleichtern, ziehen sich die Entzugssymtpome auf unbegrenzte Zeit hin, und ein Rückfall auf ganzer Li ne ist fast unausbleiblich.


Heilschlaf. - In der Theorie klingt das gut. Man schläft ein und wacht geheilt wieder auf. In den handelsüblichen Mengen verabreicht, führen Chloralhydrat, Barbiurate und Thorazin jedoch nur zu einem alptraumhaften Zustand an der Grenze des Bewußtseins. Die Beendigung der sedativen Behandlung nach fünf Tagen verursachte jedoch nur einen schweren Schock. Hinzu kamen Symptome aprupten Morphiumentzugs. Das Endresultat war ein kombiniertes Syndrom un vergleichlichen Schreckens. Keine Kur, der ich mich jemals unterzogen habe, war so schmerzhaft, wie diese angebliche schmerzlose Methode. Während der Entziehung ist der Zyklus von Schlaf und Wachen immer tief gestört. Ihn mit massiver sedativer Behandlung zu unterdrücken, erscheint milde gesagt, unan gebracht. Der Morphiumentzug ist schon ohne den zusätzlichen Entzug von Bab iruaten traumatisch genug. Nach zwei Wochen im Hospital (fünf Tage sedative Behandlung, zehn Tage "Ruhe") war ich immer noch so schwach, daß ich ohn mächtig wurde, als ich einen kleinen Abhang hinaufzusteigen versuchte. Ich hal te den Heilschlaf für die schlechtmöglichste Methode der Entzugsbehandlung.


Antihistamine. - Die Anwendung von Antihstaminen basiert auf der Theorie, daß Entzugssymptome allergische Reaktionen sind. Der abrupte Morphiumentzug löst eine Überproduktion von Histaminen, und damit verbundene allergische Symptome aus. (Bei Schocks aufgrund traumatischer Verletzungen mit starken Schmerzen ergießen sich große Mengen Histamins ins Blut. Toxische Morphium mengen werden bei starken Schmerzen, sowie im Stadium leichter Sucht leicht vertragen. Kaninchen, die einen hohen Histamingehalt im Blut haben, sind ge gen Morphium äußerst resistent.) Ich selbst habe mit Antihistaminen keine auf schlußreichen Erfahrungen gewonnen. Einmal unterzog ich mich einer Gehand lung, in deren Verlauf ausschließlich Antihistamine verwandt wurden, und die Ergebnisse waren gut. Aber damals war ich nur leicht süchtig und zu Beginn der Behandlung schon zweiundsiebzig Stunden ohne Morphium. Seitdem habe ich Antihistamine oft gegen Abstinenzerscheinungen genommen. Das Resultat war enttäuschend. Tatsächlich scheinen Antihistamine meine Depresion und Reiz barkeit zu steigern (ich leide nicht unter typisch allergischen Symptomen).


Apomorphin. - Die Anwendung von Apomorphin ist nach meinen Erfahrungen unbedingt die beste Methode der Entziehungsbehandlung. Es behebt die Abstinenzerscheinungen nicht ganz, schraubt sie jedoch auf ein erträgliches Maß herab. Starke Symptome wie Magen-- und Beinkrämpfe, krampfartige oder ma nische Zustände werden vollkommen unter Kontrolle gebracht. Tatsächlich ver ursacht einbe Apomorphinbehandlung weniger Beschwerden als eine stufenwei se Entziehungskur. Die Genesung geht schneller und gründlicher vonstatten. Ich glaube, daß ich nie ganz von dem Verlangen nach Morphium geheit war, bevor ich mich einer Apomorphinbehandlung unterzog. Vielleicht ist das "psychologische" Verlangen nach Morphium, daß nach meiner Entziehungskur bleibt, gar nicht psychologisch, sondern stoffwechselbedingt. Leistungsfähigere Variationen der Apomorphinformel könnten sich in der Behandlung aller For men der Sucht qualitativ als noch wirksamer erweisen.
Cortison. - Besonders intravenös injiziert, scheint Cortison einige Erleicherung zu verschaffen.
Thorazin. - Lindert die Entzugssymptome etwas, aber nicht sonderlich. Neben wirkungen, wie Depressionen und Sehstörungen. Behebt Verdaungsbeschwer den, was hier von zweifelhaften Nutzen ist. Reserpin. - Außer einer leichten Depression konnte ich keinerlei Wirkung dieser Droge feststellen.
Tolserol. - Keine nennenswerten Resultate.


Barbiturate. - Es ist allgemein üblich Barbiturate gegen Schlaflosigkeit während der Entziehung zu verordnen. In Wirklichkeit verzögert die Anwendung von Bar biuraten jedoch die Rückkehr des normalen Schlafes, verlängert den ganzen Pro zess der Entwöhnung und führt möglicherweise zum Rückfall. (Der Süchtige ist versucht, ein wenig Kodein oder Paregoric zum Nembutal zu nehmen. Geringe Mengen Opiats, die für einen normalen Menschen völlig unschädlich wä ren, führen bei einem geheilten Süchtigen sofort zu erneuter Sucht.) Meine Er fahrung bestätigt zweifellos Dr. Dents Auffassung, daß die Anwendung von Bar biuraten nicht ratsam ist.
Chloral und Paraldehyd. - Vermutlich Barbiuraten vorzuziehen, wenn ein Seda tiv notwendig ist. Die meisten Süchtigen erbrechen Paraldehyd jedoch sofort nach der Einnahme. Ohne unter ärztlicher Aufsicht zu stehen, habe ich außerdem folgende Drogen während der Entziehung erbrobt:
Alkohol. - In jedem Stadium der Entziehung absolut unangebracht. Die Aufnahme alkholischer Getränke verschlimmert in jedem Fall die Entzugssymptome und führt zum Rückfall. Alkohol kann nur vertragen werden, wenn der Stoff wechsel zur Normalität zurückgekehrt ist. In Fällen schwerer Sucht dauert das gewöhnlich einen Monat.
Benzedrin. - Kann die Depressionen gegen Ende der Entziehung zeitweilig lin dern, wirkt sich jedoch im akuten Stadium verheerend aus. Allgemein ist es in jedem Stadium unangebracht, da es einen Zustand der Nervosität erzeugt, auf den Morphium die physiologische Antwort ist.
Kokain. - Das obige gilt doppelt für Kokain.


Cannabis indica (Marihuana) . - Lindert gegen Ende der Entwöhung und in leich ten Fällen Depressionen und regt den Appetit an, im akuten Stadium bewirkt es eine völlige Katastrophe. (In den ersten Tagen einer Entziehung habe ich einmal Marihuana geraucht. Das Resultat war alptraumhaft.) Cannabis vertieft die Sensitivität. Wenn man sich schlecht fühlt und Marihuana raucht, fühlt man sich danach noch schlechter. Unangebracht.
Peyotl, Banisteria caapi. - Ich habe nicht gewagt, damit zu experimentieren. Der Gedanke an einen Banisteriarausch während der Entziehung ist zu haarsträu bend, als das man ihn in die Tat umsetzen würde. Mir ist der Fall eines Mannes bekannt, der sich gegen Ende der Entwöhung auf Peyotl umstellte, behauptete, nicht mehr das geringste Verlangen nach Morphium zu verspüren, und schließ lich an Peyotlvergiftung starb.


In Fällen schwerer Sucht, definitiver und physischer dauern die Entzugs sysmptome mindestens einen Monat an. Ich habe noch nie von einem psychotischen Morphiumsüchtigen gehört oder ei nen gesehen, ich meine irgend jemanden, der psychotische Symptome zeigte, während er nach einem Opiat süchtig war. Tatsächlich sind Süchtige langweilig normal. Vielleicht sind Schizophrenie und Opiatsucht aufgrund stoffwechselbedingter Vorgänge unvereinbar. Andererseits löst der Morphi umentzug häufig psychotische Reaktionen aus - gewöhnlich leichte Paranoia. In teressant, daß Drogen und Behandlungsmethoden, die Erfolge in der Behand lung von Schizophrenen erzielen, auch bei Entziehungskuren von einigem Nut zen sind: Antihistamine, Beruhigungsmittel, Apomorphin, Schocktherapie. Sir Charles Sherington definiert den Schmerz als "das psychische Attribut eines zwingenden Schutzreflexes". Das vegetative Nervensystem dehnt und kontrahiert aich nach vizeralen Rhyth men und extremen Stimuli. Es dehnt sich bei Reizen, die als angenehm empfun den werden - Sex, Essen, erfreuliche zwischenmenschliche Kontakte und so wei ter - und kontrahiert sich bei Schmerz, Besorgnis, Angst, Unbehagen und Lange weile. Morphium verändert den Zyklus von Ausdehnung und Kontraktion, Ge löstsein und Spannung. Der Sexualtrieb ist deaktiviert, die Peristaltik gehemmt, die Pupillen reagieren nicht mehr auf Licht und Dunkelheit. Weder kontrahiert sich der Organismus im Schmerz, noch dehnt er sich bei normalen Genüssen. Er passt sich einem Morphiumzyklus an. Der Süchtige kennt keine Langeweile. Stundenlang kann er seine Schuhe anblicken, odr er bleibt einfach im Bett. Er braucht kein sexuelles Ventil, keine zwischenmenschliche Kontakte, keine Ar beit, keine Zerstreuung keine Bewegung, nichts als Morphium. Vielleicht erleich tert Morphium Schmerzen, indem es dem Organismus etwas von den Eigen schaften einer Pflanze verleiht. (Schmerz hätte bei Pflanzen, die größtenteils un beweglich und zu Schutzreflexen unfähig sind sind, keine Funktion.) Die Wissenschaftler suchen nach einem Morphium, das keine Sucht erzeugt und Schmerzen betäubt, ohne Hochgefühle zu wecken. Die Süchtigen wollen -oder glauben, sie wollen - Euphorie ohne Sucht. Ich sehe keine Möglichkeit die Funk tionen des Morphiums zu trennen. Jedes wirksame Betäubungsmittel lähmt mei ner Ansicht nach den Sexualtrieb, erzeugt Euphorie und führt zur Sucht. Das perfekte Betäubungsmittel würde wahrscheinlich augenblicklich süchtig ma chen. (Wenn irgendjemand daran interessiert sein sollte, Dehydrooxyheroin wäre vielleicht ein guter Anfang.) Der Süchtige existiert in einem schmerzlosen, ge schlechtslosen, zeitlosen Zustand. Der Übergang zu den Rhythmen des animali schen Lebens bringt das Entzugssyndrom mit sich und ich bezweifele, daß dieser Übergang jemals bequem vonstatten gehen kann. Die schmerzlose Entziehung kann nur annähernd erreicht werden.
Kokain. - Kokain ist die anregendste Droge, die ich je genommen habe. Die Euphorie konzentriert sich im Gehirn. Vielleicht aktiviert die die Droge die Bahnen der Lust direkt im Gehirn. Ich halte es für möglich, daß ein elektrischer Strom stoß an der richtigen Stelle denselben Effekt erzielen könnte. Nur intravenöse Injektionen vermitteln den vollen Genuß des Kokains. Das Hochgefühl hält nicht länger als fünf odrr zehn Minuten an. Wenn die Droge in die Haut injiziert wird, geht ihre Wirkung durch schnelle Ausscheidung verloren. Dies gilt im erhöhten Maße für das Schnupfen. Unter den Kokainisten ist es ein allgemein geübter Brauch, eine ganze Nacht hindurch in Abständen von einer Minute Kokain zu spritzen, wobei mit Heroin oder Kokain und Heroin, in einer Injektion zu einem "Morphkoks" vermischt, abgewechselt wird. (Ich habe keinen Kokainisten ge kannt, der nicht gleichzeitg morphiumsüchtig war). Das Verlangen nach Kokain kann intensiv sein. Ich habe ganze Tage damit ver bracht von einem zum anderen zu laufen, um ein Kokainrezept einzulösen. Der wunsch nach Kokain kann intensiv sein, das Verlangen danach ist jedoch nicht stoffwechselbedingt. Wenn man keines bekommen kann, ißt man, schläft und vergißt es wieder. Ichhabe mit Leuten gesprochen, die jahrelang Kokain genom men hatten und dann plötzlich von der Versorgung abgschnitten waren. Keiner von ihnen zeigte irgendwelche Entzugssymptome. In der Tat ist es schwer vor stellbar, daß ein Großhirnstimulans zur Sucht führt. Die Sucht scheint ein Mo nopol der Sedativa. Fortgesetzter Genuß von Kokain führt zur Nervosität und Depression und manchmal zu Drogenpsychosen mit paranoiden Halluzinationen. Die aus Kokaingenuß resultierende Nervosität und Depression wird nicht durch weitere Kokainzufuhr gelindert. Hier verschafft Morphium wesentliche Erleich terungen. Wenn ein Morphiumsüchtiger Kokain nimmt, führt das zu immer grö ßeren und häufigeren Morphiuminjektionen.


Cannabis indica (Haschisch, Marihuana). - Die Wirkung dieser Droge ist häufig in leutenden Farben beschrieben worden: Störung des Raum - Zeit Gefühls, äu ßerste Sensivität für Eindrücke, Ideenflucht, Lachanfälle, Albernheit. Marihua na vertieft die Sensivität und das Ergebniss ist nicht immer angenehm. Eine un erfreuliche Situation wird noch unerfeulicher. Depression wird Verzweiflung, Angst, Panik. Meine furchtbare Erfahrung mit Marihuana im akuten Stadium der Morphiumentziehung habe ich bereits erwähnt. Einmal gab ich einem Gast Marihuana, der wegen irgend etwas leicht beunruhigt war ("sauer", wie er es ausdrückte). Nachdem er eine halbe Zigarette geraucht hatte, sprang er plötzlich auf, schrie:"Ich bekomme Angst und rannte aus dem Haus. Ein besonders entnervender Zug ist eine Störung der Gefühlsorientierung. Man weiß nicht, ob man etwas mag oder nicht, ob eine Empfindung angenehm oder unangenehm ist. In welchen Mengen Marihuana konsumiert wird, hängt weitge hend von der Persönlichkeit ab. Manche rauchen es regelmäßig, manche gele gentlich, und nicht wenige lehnen es entschieden ab. Bei eingefleischten Morphi umsüchtigen, von denen viele dem Marihuana gegenüber einen puritanischen Standpunkt einnehmen, scheint es besonders unbeliebt zu sein. Die schädigende Wirkung des Marihuanas ist in den USA ungeheuerlich über trieben worden. Unsere Nationaldroge ist der Alkohol. Wir neigen dazu, den Ge nuß jeder anderen Droge mit besonderem Entsetzen zu betrachten. Jeder, der diesen fremden Lastern ergeben ist, verdient die völlige geistige und körperliche Zerstörung. Die Leute glauben, was sie glauben wollen, ohne sich um Tatsachen zu kümmern. Der Marihuanagenuß führt nicht zur Sucht. Bei mäßigem Genuß habe ich nie Anzeichen irgendwelcher schädlichen Folgen beobachtet. Die Dro genpsychose mag auf ausgedehnten und exzessiven Gebrauch zurückzuführen sein.
Barbiturate. - Barbiturate sind unbedingt suchterzeugend, wenn in großen Men gen, gleich über welchen Zeitraum konsumiert (ungefähr ein Gramm pro Tag führt zur Sucht). Das Entzugssyndrom ist gefährlicher als das des Morphhi umentzugs. Es besteht aus Halluzinationen mit epilepsieähnlichen Krämpfen. Oft verletzen die Süchtigen sich selbst, wenn sie sich auf Betonböden wälzen (Betonböden sind eine gewöhnliche Begleiterscheinung abrupter Entziehung.) Morphiumsüchtige greifen häufig zu Barbituraten, um unzureichende Morphi umrationen auszugleichen. Manche von ihnen werden obendrein noch barbitur süchtig. Einmal habe ich vier Monate lang jede Nacht zwei Nembutalkapseln (jede mit eineinhalb Gramm) genommen und keine Entzugssymptome gezeigt. Barbituratsucht ist eine Frage der Quantität. Wahrscheinlich ist sie keine stoffwechselbedingte Sucht wie die nach Morphium, sondern eine mechanische Reaktion auf exzessive Großhirnbetäbung. der Barbituratsüchtige bietet einen erbärmlichen Anblick. Er kann nicht koordinieren, er taumelt, fällt von Barhockern. schläft mitten im satz ein und lässt Essen aus dem Mund fallen. Er ist verwirrt, streitsüchtig und blöde. Und er greift fast immer zu anderen Drogen, gleich, was ihm in die Finger kommt: Alkohol, Benzedrin, Opiate, Marihuana. In der Gesellschaft der Süchtigen sind Barbituratsüchtige verachtet: "Nembutalpenner. Die haben doch keine Würde." Noch eine Stufe tiefer ist dann Leuchtgas und Milch, oder sie halten ihre Nase über einen Eimer mit Ammoniak -"Der Putzfrauenrausch". Mir scheint, Barbiturate führen zu der schlechtmöglichsten Form der Sucht: unansehnlich, entartet und schlecht zu behandeln.
Benzedrin. - Ein Großhirnstimulans wie Kokain. Große Dosen erzeugen andauernde Schlaflosigkeit mit Hochgefühlen. Dem Abschnitt der Euphorie folgt eine furchtbare Depression. Die droge tendiert dahin, Angstgefühle zu steigern. Sie verursacht Verstopfung und Appetitlosigkeit. Mir ist nur ein fall bekannt, bei dem eindeutige Symptome auf den Entzug von Benzedrin folgten. Das war eine Frau meiner Bekanntschaft, die sechs Monate lang unglaubliche Mengen Benzedrins konsumierte. Während dieser zeit entwickelte sie eine Drogenpsychose und mußte sich einem zehntägigen Anstaltsaufenthalt unterziehen. Sie nahm weiterhin Benzedrin, wurde jedoch plötzlich von der Versorgung abgeschnitten. Daraufhin erlitt sie einen asthmaähnlichen Anfall. Sie bekam keine Luft und verfärbte sich blau. Ich gab ihr eine Dosis Antihistamin (Thepheren), die augenblicklich Erleichterung verschaffte. Die Symptome traten nicht wieder auf.
Peyotl (Meskalin). - Zweifellos ein Stimulans. Es weitet die Pupillen, hält wach und verursacht heftigen Brechreiz. Die Verbraucher haben Schwierigkeiten, es so lange unten zu behalten, bis sie die Wirkung verspüren, was in mancher Hinsicht auch auf Marihuana zutrifft. Eindrücke, besonders Farben, werden mit erhöhter Sensitivität wahrgenommen. der Peyotlrausch führt ein eigentümliches Pflanzenbewusstsein oder die Identifizierung mit der Pflanze herbei. Alles sieht wie eine Peyotlpflanze aus. Man kann gut verstehen, warum die Indianer glauben, daß ein Geist im Peyotlkaktus wohnt. In Überdosen kann Peyotl zu Atemlähmung und zum Tode führen.Ein Fall ist mir bekannt. Es gibt keinen Grund anzunehmen, daß Peyotl süchtig macht.
Banisteria caapi (Harmalin, Banisterin, Telepathin). Banisteria caapi ist eine schnellwachsende Rebe. der wirksame Grundbestand findet sich offenbar im Holz der frischgeschittenen Rebe. Die innere Rinde wird als besonders wirksam angesehen, während die Blätter nie verwendet werden. Man muß eine beträchtliche Menge der Rebe zu sich nehmen, um die volle Wirkung dieser Droge zu verspüren. Für eine person benötigt man ungefähr fünf Rebenzweige, jeder zwanzig Zentimeter lang. Die Rebe wird zerquetscht und zwei oder mehrere Stunden lang mit den Blättern eines Busches, des Palicoureasp. rubiaceae, gekocht. Yage oder Ayuahuaska (die am häfigsten gebrauchten indianischen Namen für Banisteria caapi) ist ein halluzinatorisches Betäbungsmittel, das eine tiefe Verwirrung der Sinne bewirkt. In Überdosen ist es ein krampfverursachendes Gift. Gegengifte sind Barbiturate oder andere, stark krampflösende Sedative. Jeder, der Yage zum ersten Mal nimmt, sollte für den Fall einer Überdosierung ein Sedativ bereithalten. Die halluzinatorischen Eigenschaften des Yage haben Medizinmänner dazu bewogen, es zur Verstärkung ihrer Zauberkräfte zu benutzen. Ausserdem gebrauchten sie es als Allheilmittel in der Behandlung verschiedener Krankheiten. Yage läßt die Körpertemperatur sinken und ist folglich von einigem Nutzen in der Fieberbehandlung. Es ist ein starkes Wurmmittel, das bei Magenbeschwerden und Bandwürmern angewandt wird. Yage erzeugt bei vollem Bewußtsein einen Zustand der Schmerzolsigkeit und wird während der Riten genommen, in denen die Initiierten schmerzhafte Prüfungen durchstehen müssen, zum Beispiel werden sie mit geknoteten Rebenzweigen gepeitscht oder Ameisenbissen ausgesetzt. Soweit ich feststellen konnt, ist nur die frischgeschnittene Rebe wirksam.Ich habe keine Möglichkeit gefunden, den wirksamen Grundbestandteil zu trocknen, zu extrahieren oder zu konservieren. Tinkturen erweisen sich als wertlos. Die getrocknete Rebe ist ohne jede Wirkung.
Die Pharmakologie des Yage erfordert wissenschaftliche Erforschung. Da der natürliche Extrakt ein so starkes, halluzinatorisches Betäubungsmittel ist, könnte man mit synthetischen Variationen vielleicht noch bessere Ergebnisse erzielen. Zweifellos lohnt die Materie weitere Erforschung. Ich habe keine schädigende Wirkung Wirkungen beobachtet, die man Genuß von Yage hätte zuschreiben können. Die Medizinmänner, die es ständig in Ausübung ihrer Pflichten benuzten, scheinen sich normaler Gesundheit zu erfreuen. Gewöhnung stellt sich bald ein, so daß man den Extrakt ohne Übelkeit oder andere Nabenwirkungen trinken kann. Yage ist eine einzigartige Droge. Der Yagerausch ist dem Haschischrausch in einigen Punkten ähnlich. In beiden Fällen tritt eine Verschiebung der Aspekte ein, eine Erweiterung des Bewußtseins, über die Grenzen der bisherigen Erfahrung hinaus. Aber Yage bewirkt eine tiefere Verwirrung der Sinne mit wirklichen Halluzinationen. Blaue Blitze vor den Augen sind kennzeichnend für den Yagerausch. Es gibt die verschiedensten Einstellungen zum Yage. Viele Indianer und die meisten Weißen scheines es einfach als ein anderes Rauschmittel als Alkohol zu betrachten. Bei anderen findet es rituelle Anwendung und hat rituelle Bedeutung. Bei den Jivaros nehmen die jungen Männer Yage, um mit den Geistern ihrer Ahnen in Verbindung zu treten und Anweisungen für ihr kümftiges Leben zu empfangen. Es wird während der Einweihungsfeiern benutzt, um die Initiierten für schmerzhafte Prüfungen zu betäuben. Alle Medizinmänner nehmen es, wenn sie die Zukunft voraussagen, verlorene oder gestohlene Gegenstände ausfindig machen, den Täter eines Verbechens nennen oder Krankheiten bestimmen und behandeln wollen.
Das Alkaloid der Banisteria Caapi wurde 1923 von Fischer-Cardenas isoliert. Er nannte es Telepathin oder auch Banisterin. Rumpf bewies, daß Telepathin mit Harmalin, dem Alkanoid der Peganum Harmala, identisch ist. Banisteria caapi ist offenbar nicht suchterzeugend.
Muskat Strafgefangene und Seeleute nehmen bisweilen zum Muskat Zuflucht. Man schluckt ungefähr einen Eßlöffel voll mit Wasser. Das Resultat ist etwa dem des Marihuanas ähnlich. Nebenbei verursacht es Kopfschmerzen und Übelkeit. Wahrscheinlich würde der Tod eintreten, bevor sich Gewöhnung einstellt, wenn eine solche Sucht überhaupt möglich ist. Ich habe nur einmal Muskat genommen.
Es gibt eine Anzahl Drogen der Muskatfamilie, die von den Indianern Südamerikas genommen werden. Gewöhnlich wird das getrocknete Pulver geschnupft. Die Medizinmänner nehmen diese schädliche Substanz und verfallen in einen krampfartigen Zustand. Man glaubt, daß ihre Zuckungen und ihr Gemurmel prophetische Bedeutung haben. Ein Freund von mir war drei Tage lang schwer krank, nachdem er in Südamerika mit einer Droge der Muskatfamilie experimentiert hatte.


Datura Skopolamin - Morphiumsüchtige vergiften sich häufig, in dem sie Morphium in Verbindung mit Skolpolamin nehmen. Einmal erhielt ich einige Ampullen, von denen jede einen sechstel Gran Morphium und ein hundertstel Gran Skopolamin enthielt. In dem Glauben, daß ein hundertstel Gran eine unbedeutende Menge sei, nahm ich sechs Ampullen in einer Injektion. Das Resultat war ein psychotischer Zustand, der einige Stunden andauerte, während ich von meinem Kummer gewohnten Hauswirt im gegebenen Augenblick in Schach gehalten wurde. Am nächsten Tag erinnerte ich mich an nichts.
Drogen der Daturagruppe werden von den Indianern Südamerikas und Mexicos genommen. Todesfälle sollen häfig vorkommen. Skopolamin wurde von den Russen mit zweifelhaften Ergebnissen als Geständnisdroge verwandt. Die Person mag gewillt sein, ihre Geheimnisse preiszugeben, ist jedoch völlig unfähig, sich daran zu erinnern. Oft verwirren sich Deckgeschichte und Geheiminformation zu einem unauflöslichen Knäuel. Meines Wissens hat sich Mesaklin als äßerst erfolgreich erwiesen, wenn es darum ging, Verdächtigen Informationen abzupressen.


Die Morphiumsucht ist eine stoffwechselbedingt Krankheit, die durch fortgesetzten Morphiumgenuß verursacht wurde. Meiner Ansicht nach ist eine psychologische Behandlung nicht nur zwecklos, sondern unangebracht. Nach den Statistiken rekrutieren sich die Leute, die morphiumsüchtig werden, aus den Kreisen, die Zugang dazu haben: Ärzte, Krankenschwestern, jeder, der Kontakt zu den Schwarzmarktquellen hat. In Persien, wo Opium ohne Kontrolle in Opiumläden verkauft wird, sind siebzig Prozent der erwachsenen Bevölkerung süchtig. Sollten wir also mehrer Millionen Perser psychoanalysieren, um herauszufinden, welche schweren Konflikte und Ägste sie dazu trieben, Opium zu nehmen? Ich glaube kaum. Nich meiner Erfahrung sind die meisten Süchtigen nicht neurotisch und brauchen keine Psychotherapie. Apomorphinbehandlung und Zugang zu Apomorphin im Falle eines Rückfalls würden gewiss einen höheren Prozentsatz auf die Dauer geheilter ergeben, als jedes Programm "psychologischer Rehabilitierung"
[color=orange]- genie und wahnsinn[/color] untreu [color=orange]devil may cry // Requiem - [/color]|[ - teamluxuries

Ich möchte riskieren wie ein Narr auszusehen ... für Gefühle, für meine Träume ... für das Abenteuer lebendig zu sein.
partydevil
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Beitrag von partydevil »

Fieses Mobbing in 11 leichten Lektionen  von Sascha Zeus & Michael Wirbitzky.

herrlich zynisches buch
Wenn die Sonne tief steht, werfen auch Zwerge lange Schatten. (Kurt Tucholsky)
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MiPe
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Beitrag von MiPe »

"Ab die Post" von Terry Pratchett
http://www.ost-west-connection.de
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in Indien sagen wir: "Pädr"
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Beitrag von PhonosynthetX »

"Der Steppenwolf" von Hermann Hesse
[size=75][b]"Toleranz ist der Verdacht, dass der andere Recht hat!"[/b][/size]
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Beitrag von Schlorke »

"Ice Ship" von Preston & Child
[size=84]Meine Mom hatte einen Uterus - ich hab darin gewohnt...[/size]
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Beitrag von stick »

n paar e-mails...
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Beitrag von Rodo-Freak »

MiPe hat geschrieben:"Ab die Post" von Terry Pratchett
jo, der terry pratchett is schon n guter. mag seine art zu schreiben...

@topic: "Neue Vahr Süd" von Sven Regener
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