Blackburner - Feel The Burn [Cleopatra]

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FreddyLE
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Blackburner - Feel The Burn [Cleopatra]

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Mit “Feel The Burn” kommt ein gewagtes Output aus Amerika auf den deutschen Musikmarkt, das sich anschickt, die elektrolastigen Musikclubs zu erobern.

Ob dies gelingen wird, ist schwer zu beurteilen, präsentiert uns das hier agierende Duo – bestehend aus den Produzenten und Musikern Skyla Talon und Kyle Hickey sowie formiert unter dem Namen Blackburner – doch ein sehr facettenreiches Potpourri aus Dubstep, Glitch Music, Industrial, Electro, Techno und teilweise heraushörbarem Rock, das stets eine Gratwanderung zwischen gelungenen Kompositionen und purem nervigen Krach darstellt.
Kurz: Ein Debütalbum, das die Hörer nicht nur auf die Probe stellt, sondern auch spalten dürfte.

Immer wieder blitzen dabei kleine Juwelen hervor, die umgehend mitreißen, entdecken lassen und neugierig auf mehr machen.
Genau so oft wünscht sich der Konsument allerdings ebenso das Ende der Silberlinge herbei.

Silberlinge? Ganz genau, denn Blackburner debütieren gleich mit zwei Rundlingen.
So zieren die Haupt-CD zunächst einmal ganze 13 Tracks, während die Bonus-Disc mit nur einem Titel auskommt, der es dafür aber in sich hat.
Als “Non-Stop DJ Mix” bietet das amerikanische Projekt, welches seine musikalischen Wurzeln teilweise gar im Metal-Sektor hat, einen einstündigen Ausschnitt ihres Schaffens, der zum einen Songfragmente der “Feel The Burn”-CD aufnimmt, zum anderen sehr geradlinig und strukturiert daherkommt; ganz anders, als man es von der ‘herkömmlichen’ CD gewohnt ist, denn hat man diese einmal komplett durchgehört, bleibt die Frage nach einem roten Faden offen.

Akustische Effekte, wie man sie aus PC-Spielen der 80er kennt, finden ebenso Eingang in das Werk wie sphärische Melodiebögen, harte, fast rockige Arrangements, experimentelle Töne, digitale Störgeräusche oder wahllos aneinandergereihte Klangereignisse ohne vermeintliche Struktur bzw. Konzept.
Dies führt zu der Annahme, dass kein erkennbarer dominanter Stil auszumachen ist. Vielmehr wird sich an Elementen der oben genannten Genres und Subgenres bedient, um daraus eine ganz eigene Machart zu kreieren.

Auffallend sind allerdings stets die nur selten eingesetzten Vocals. Eher beschränkt man sich auf ausgefallene elektronische Experimente, die mal eingängiger, mal abstrakterer Natur sind, und setzt stimmliche Darbietungen nur als Akzentuierung ein.

Anspieltipps zu benennen fällt insofern schwer, als dass das Album zu unterschiedlich ausgefallen ist, um durch vereinzelte Songs repräsentiert werden zu können.
Allerdings seien “Easter Death Bunny” und “Dust Eater” exemplarisch für die besseren Songs auf “Feel The Burn” genannt, die durchaus Hit-Potenzial für Clubs aufweisen und den Hörer fesseln können.

Ferner überzeugen überraschenderweise die Mixversionen von AC/DCs “Back In Black” als “Vicious Dubstep Mix”, Foster The Peoples “Pumped Up Kicks” im “genXocide Mix” oder Led Zeppelins “Kashmir” als “Acid Particle Mix” feat. Edgar Froese.

Für Fans von geradlinigen Alben ohne (böse) Überraschungen ist “Feel The Burn” rein gar nichts.
Freunde des Experimentellen, die sowohl das Tanzbein gerne schwingen als auch die ‘Musik’ als solche entdecken wollen und dabei zudem keinen Wert auf eine einheitliche oder vorhersehbare Stilistik legen, dürfen bedenkenlos zugreifen und sich über Stunden an Blackburners Debüt erfreuen.



Quelle: http://www.necroweb.de/blackburner-feel-the-burn/" onclick="window.open(this.href);return false;


Das klingt alles schwer interessant. Ich denke mal, das ich mir das Album holen werde. Zumal die Vorabveröffentlichung "Dust Eater" schonmal ein richtiger Brummer ist 8)

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=UN4unt2aB1s[/youtube]
Nulla vita sine musica
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