techno + politische bewegung = zukunft ?

dazinger · Beitrag von **dazinger** » 13.10.05 - 13:25

Ich würd einfach gerne mal wissen, wer von euch hinter der medial bevorzugt verbreiteten hedonistischen
Komponente von Techno den tatsächlich kulturellen/ soziologischen Ansatz erkannt hat....

Kleinen Wegweiser gibt es hier: klick resEASTance

Freu mich schon auf die Diskussion...

HOLZSCHLÜPFER · Beitrag von **HOLZSCHLÜPFER** » 13.10.05 - 14:19

jojojo , ich werde in zukunft böse onkels hören und in der npd eintreten !!!

warum soll meine geliebte musik in eine politische richtung gezogen werden, wenn ich auf party bin will ich feiern und nich an sonnen scheiß denken .

tigg@ · Beitrag von **tigg@** » 13.10.05 - 14:23

Auch wenn ich politisch/gesellschaftlich sehr interessiert bin (studiere soziologie und politik) waren politsche gründe sicherlich der letzte anstoß, der mich zu dieser musik gebracht hat...

...beim blick auf heutige technopartys wird einem kaum in den sinn kommen, dass hier politisch zeugnis abgelegt wird.

mag sein, dass elektronische musik in so einem umfeld entstanden ist und dieses umfeld die genese beeinflusste, aber heute ist die musik nicht zuletzt einfach musik!

und gerade elektronische musik, trägt für mich wesentliche elemente von individualismus... ein umstand, der der liberalen gesellschaft geradezu entgegenkommt.

Haudegen · Beitrag von **Haudegen** » 13.10.05 - 14:24

Musik darf gerne dazu genutzt werden, um aufmerksam zu machen. Sie jedoch für politische Motive zu instrumentalisieren, ist der falsche Weg.

Mehr gibt's dazu nicht zu sagen!

das zirkuskind · Beitrag von **das zirkuskind** » 13.10.05 - 14:25

wenn ihr jetz noch ideen aktionen folgen lasst und vorallem in gute partys mit charakter umsetzt in denen eure auffassung zum tragen kommt und essentiell die party atmosphäre ausmacht bin ich voll auf eurer seite.

...wann gehts los?

dazinger · Beitrag von **dazinger** » 13.10.05 - 14:34

tigg@ hat geschrieben:mag sein, dass elektronische musik in so einem umfeld entstanden ist und dieses umfeld die genese beeinflusste, aber heute ist die musik nicht zuletzt einfach musik!

Schön, dass es doch noch Leute gibt, die wenigstens darüber nachdenken wollen

Ich denke die Musik war hierzulande niemals mehr als "einfach musik", weil die Bewegung nicht "mit angekommen" ist. Anfang der 90er, als Techno hier richtig zündete, ging es hierzulande ja auch noch gut voran. Das hat sich aber doch wohl grundlegend geändert...

Man muß aber konstatieren, dass der Begriff "Techno" ganz bewußt von Atkins und Konsorten vom "Techno-Rebellen" (Zitat Toffler) abgeleitet und aufgegriffen wurde.

Was gerade in Deutschland passiert, politisch wie gesellschaftlich, entspricht demselben gesellschaftlichen Kollaps, der in Detroit den Techno-Rebellen Atkins auf den Plan rief.

De facto ist es doch so: Techno hat, sagen wir einmal, eine soziologische Bibel. Die gesellschaftspolitische Komponente ist da doch wohl nicht zu verkennen.

dazinger · Beitrag von **dazinger** » 13.10.05 - 14:35

thetackytarget hat geschrieben:...wann gehts los?

Was bist DU bereit dafür zu tun, Herr Thälmannpionier???

das zirkuskind · Beitrag von **das zirkuskind** » 13.10.05 - 14:57

ich leg auf...

zum eigentlichen-ich umreiß es nur mal:
ich finde das eine gesellschaftspolitische seite auf jeden vorhanden ist.das drückt sich natürlich nicht direkt in politischen parolen der szene aus sondern vielmehr in der art und weise wie man miteinander umgeht,was man für eine einstellung hat und wie lebensfreudig und offen man ist.Eine Art Gegenprogramm zu der ganzen scheisse da draussen.Das hat doch wohl jeder von uns irgendwie ein kleines bischen im hinterkopf gespürt als man zum beispiel auf der ersten party war und den Esprit fühlte-Einfach den anderen ihre Freiheit lassen und Gemeinsam tanzen.
Das spür ich heute auf solchen 0815-booking-scheiss-kohle-mach-schon-tausendmal-da-gewesen-partys überhaupt nich.im gegenteil:da wird man auf lächerliche macho-disko art böse angeguckt von leuten die vor 6 monaten das erste mal von der musik gehört haben und sich eigentlich nur selbstbestätigen wollen und dazu verantwortungslos drogen konsumieren(und damit in manchen fällen die gesamte szene gefährden siehe hier in le vor ein paar jahren und überhaupt...).reden wir nich weiter drüber-das is so schon schlimm genug.
Anders das Gefühl auf politisch angehauchten Free-tek oder Breakcore-partys:da wird man angelächelt,lernt freundliche von überall herkommende menschen kennen und es geht noch um die sache ansich...

inapt · Beitrag von **inapt** » 13.10.05 - 15:43

also ich höre techno ja eigentlich nur wegen der tiefsinnigen politischen texte die da immer gesungen werden....

partydevil · Beitrag von **partydevil** » 13.10.05 - 15:48

inapt hat geschrieben:also ich höre techno ja eigentlich nur wegen der tiefsinnigen politischen texte die da immer gesungen werden....

geht mir genauso.

Haffa · Beitrag von **Haffa** » 13.10.05 - 15:55

partydevil hat geschrieben:
inapt hat geschrieben:also ich höre techno ja eigentlich nur wegen der tiefsinnigen politischen texte die da immer gesungen werden....
geht mir genauso.

die rechten hi-hats stören aber noch ein bißchen

NickNick · Beitrag von **NickNick** » 13.10.05 - 16:28

Haffa hat geschrieben:
die rechten hi-hats stören aber noch ein bißchen

...ich höre techno unter anderem so gern gerade weil es so schön unpolitisch ist - das ist ein reines freizeitvergnügen um abzuschalten und spass zu haben - da hat politik nix drinnen verloren(gelegentliche statements der producer werden aber tolleriert

...fuck war ect )
man sollte techno aber nicht politisieren

apple · Beitrag von **apple** » 13.10.05 - 17:01

electronische musik?und politik?knee´deep?das es sowas gi-ibt?ob da einer flieht?alles shi-it!

SuLLa · Beitrag von **SuLLa** » 13.10.05 - 17:15

es gab ja schon diverse parties die politisch angehaucht waren....
erinnere da nur an die alte papierfabrik rodersdorf, die sone art gedenkenparty an die opfer des 11.september gemacht haben.....
aber is auslegungssache denke ich, manch einer könnte auch sagen is nur um geld zu machen.....

HOLZSCHLÜPFER · Beitrag von **HOLZSCHLÜPFER** » 13.10.05 - 17:22

es ist doch klar das die party ein gewisses gefühl von tolleranz und peace und so weiter vermittelt das soll ja auch nach außen gezeigt werden damit man uns die gleiche tolleranz entgegenbringt und es ist auch in ordnung (meiner meinung ) wenn man politisch wird weil irgend ein innenminister sagt techno is teufelszeug und da müssen wir ma hart eingreifen , keine frage.

techno aber generell mit politik in verbindung bringen ist verkert denn es gibt immer leute die versuchen das auszunutzen und dadurch techno in eine politische ecke drängen, und ich habe keine lust wieder in den nachrichten zu hören das techno favorisirt von nazis gehört wird (beispiel weils schonmal so war ) !!!!

leinad · Beitrag von **leinad** » 13.10.05 - 17:35

mit der gitarre am lagerfeuer sitzen, die gleichen vibes spüren oder sich auf einem goa-festival mit anderen treiben zu lassen, bringt dem rest der gesellschaft reichlich wenig.

techno ist musik, musik ist gefühl und politik ist verstand...eine gefühlsbetonte pol. bewegung ist zum scheitern verurteilt.

träumt weiter...gibt bestimmt fördermittel von der schlechten gesellschaft für euer ehrenwertes projekt.

Haffa · Beitrag von **Haffa** » 13.10.05 - 17:38

ist das eigentlich eine eigenart des menschens, dass er versucht alles und jeden mit politik zu verknüpfen?

echt furchtbar...

kullerauge · Beitrag von **kullerauge** » 13.10.05 - 17:51

HOLZSCHLÜPFER hat geschrieben:jojojo , ich werde in zukunft böse onkels hören und in der npd eintreten !

böhse onkelz! und der zusammenhang mit der NPD erschließt sich mir nicht ganz.

HOLZSCHLÜPFER · Beitrag von **HOLZSCHLÜPFER** » 13.10.05 - 18:05

kullerauge hat geschrieben:
HOLZSCHLÜPFER hat geschrieben:jojojo , ich werde in zukunft böse onkels hören und in der npd eintreten !
böhse onkelz! und der zusammenhang mit der NPD erschließt sich mir nicht ganz.

du hast es erkannt , es gibt keinen , genausoviel wie wie techno und politik ,

die böhse onkelz! (sorry) wurden früher bzw. werden von dem größten teil der leute in eine rechte ecke gedrängt weil sie in eine musikalische richtung ginngen die andere oder ihre fans mit politik in verbindung gebracht haben ( eingeweite wissen das es nichtso ist aber wie gesagt der größte teil der bevölkerung denkt so ) !

kullerauge · Beitrag von **kullerauge** » 13.10.05 - 18:08

HOLZSCHLÜPFER hat geschrieben:
kullerauge hat geschrieben:
HOLZSCHLÜPFER hat geschrieben:jojojo , ich werde in zukunft böse onkels hören und in der npd eintreten !
böhse onkelz! und der zusammenhang mit der NPD erschließt sich mir nicht ganz.
du hast es erkannt , es gibt keinen , genausoviel wie wie techno und politik ,

die böhse onkelz! (sorry) wurden früher bzw. werden von dem größten teil der leute in eine rechte ecke gedrängt weil sie in eine musikalische richtung ginngen die andere oder ihre fans mit politik in verbindung gebracht haben ( eingeweite wissen das es nichtso ist aber wie gesagt der größte teil der bevölkerung denkt so ) !

genau so schauts aus. bin seit 8 jahren fan und musste mir mehr als einmal vorwerfen lassen rechts zu sein weil ich onkelz höre

dazinger · Beitrag von **dazinger** » 13.10.05 - 18:09

thetackytarget hat geschrieben: Eine Art Gegenprogramm zu der ganzen scheisse da draussen.Das hat doch wohl jeder von uns irgendwie ein kleines bischen im hinterkopf gespürt als man zum beispiel auf der ersten party war und den Esprit fühlte-Einfach den anderen ihre Freiheit lassen und Gemeinsam tanzen.

WORD!

Für alle, für die Politik offensichtlich ein Schimpfwort darstellt hier nochmal kurz eine Definition:

Politik [griechisch]
Gemeinschaftsgestaltung, die auf die Durchsetzung von Vorstellungen zur Ordnung sozialer Gemeinwesen und auf die Verwirklichung von Zielen und Werten gerichtet ist.

Die meisten von euch werden "Die Zukunftschance" wohl nicht gelesen haben, hm? Kann ich nur empfehlen, die Fragen warum so viele keinen Job mehr finden und wie das in Zukunft weitergehen könnte werden dort erörtert. Atkins war besessen von den Ideen und hat den Soundtrack dazu kreiert....die Musik zu der wir feiern.

Insofern ist Techno dann wohl doch irgendwie politisch

Flekk · Beitrag von **Flekk** » 13.10.05 - 18:59

Musik = Spaß

Nich mehr und nich weniger. Wenn einzelne Künstler mit Ihrer Musik eine politische Meinung ausdrücken wollen, okay. Aber die kann überall hin gerichtet sein

TeKnOpUnKeR · Beitrag von **TeKnOpUnKeR** » 14.10.05 - 11:09

kullerauge hat geschrieben:
HOLZSCHLÜPFER hat geschrieben:
kullerauge hat geschrieben: böhse onkelz! und der zusammenhang mit der NPD erschließt sich mir nicht ganz.
du hast es erkannt , es gibt keinen , genausoviel wie wie techno und politik ,

die böhse onkelz! (sorry) wurden früher bzw. werden von dem größten teil der leute in eine rechte ecke gedrängt weil sie in eine musikalische richtung ginngen die andere oder ihre fans mit politik in verbindung gebracht haben ( eingeweite wissen das es nichtso ist aber wie gesagt der größte teil der bevölkerung denkt so ) !
genau so schauts aus. bin seit 8 jahren fan und musste mir mehr als einmal vorwerfen lassen rechts zu sein weil ich onkelz höre

jo is scho en krasses thema 2 kumpels von mir (punker) sin die totalen onkelz fans ham karten gehabt fürs konzi un ham beim konzi dann von assi fatschos auf die fresse bekommen mit den grund so ein pack hätte nichs beim onkelz konzert zu suchen

mal en anderes beispiel gibt ja genügend skinhead bands (was nichs mit rechts zu tun hat) sin da mit kumpels hin un da waren gloobe 6 oder 7 nazis die bei einem bestimmten lied (es hies fuck ne naziscum) wo sich die faschos hinstellen un den rechten arm hoben der bassist von der band hat es gesehen un hat seinen band mitgliedern das erzählt der sänger dann erstma das braune gesindel aufgeklärt was das leid zu bedeuten hat un das solche wie ihr (de faschos) unseren (skinhead) kult in den dreck zieht das ließem de faschos nich auf sich sitzen un fingen stress an aber null chance für die ganzen skinheads hamse raus geschmiessen ausm club

fazit: das faschopack kann noch nich ma englisch un weiß die bedeutung der skinheads nich aber wolln welche sein

HOLZSCHLÜPFER · Beitrag von **HOLZSCHLÜPFER** » 14.10.05 - 11:54

genau und das stelle dir jetzt in unserer scene vor , punks kriegen von nazis auffe fresse damit se unsere schöne musik nich beschmutzen .

Frischfleisch · Beitrag von **Frischfleisch** » 14.10.05 - 12:14

was zum teufel

Plan-Brett · Beitrag von **Plan-Brett** » 14.10.05 - 12:25

Haudegen hat geschrieben:Musik darf gerne dazu genutzt werden, um aufmerksam zu machen. Sie jedoch für politische Motive zu instrumentalisieren, ist der falsche Weg.

Mehr gibt's dazu nicht zu sagen!

WORD

Hexenkoenig · Beitrag von **Hexenkoenig** » 21.10.05 - 06:21

Das ist wieder mal typisch! Mir kommt echt die Wurst quer, wenn ich manche Statements hier lese!

"Bei Techno geht's nur um Spass" bla, bla. *pffft* Anscheind ist es leider wirklich so, denn man benutzt Techno um abzuschalten, das artet teilweise in Orgien aus, bei der man merkt wie weit unsere Gesellschaft bereits im Arsch ist.

Man beobachte nur mal das Geschehen auf Party, bzw. solltet ihr euch mal selbst sehen, wie ihr aneinander vorbei lebt und euch nicht registriert. Das ist schon nicht mehr menschlich!

Ohne Drogen geht's ja mittlerweile auch gar nicht mehr, gibt da Patienten die verbringen 70% ihrer Zeit in der Nähe vom Klo oder was weiss ich (ja, ich hab auch Drogen genommen, aber bei mir ist das nicht so ausgartet).

Das ist euer "Spass"? Sich dem Unterhaltungsfaschismus blind und willig hingeben?

Nur leider besteht das Leben nicht nur aus dieser Art von "Spass". Ihr denkt, ihr wäret in Traumschlössern, aber ihr tanzt in Ruinen und merkt es nicht! Viele von euch sollten mal die Augen für die Realität öffnen und sich mal fragen welche Rolle jeder einzeln hier spielt und vor allem wer er eigentlich selbst ist!

Der eigentlich Sinn im Techno ist es, aktiv zu sein, etwas zu schaffen, etwas zu bewegen, sich selbst und anderen einen Sinn verleihen. Darin liegt ja auch ein politischer Aspekt. Aber das, was heute los ist, das ist nur ein haufen Scheisse und ihr seid stolz drauf. Der Aktivismus heute beschränkt sich doch nur noch darauf, auf Party zu rennen und sich vollpumpen.
Erbärmlich, deswegen distanziere ich mich von sowas mitlerweile und meide Party. Techno spielst sich nur noch ganz für mich persönlich und fernab dieser furchtbaren Locations ab.

subelectric · Beitrag von **subelectric** » 21.10.05 - 09:49

^^
da ist was dran !

Flekk · Beitrag von **Flekk** » 21.10.05 - 09:52

Musik jeder Art muss Spaß machen.
Man muss btw. auch keine Drogen nehmen um Spaß an der Musik zu haben, aber okay.

Ich finds ganzschön großkotzig wie du dich hier aufspielst. Ich zum Besipiel mache den ganzen Tag NICHTS anderes, als meine Geräte zu quälen, um Sound zu machen der am Wochenende den Leuten Freude macht, und es funktioniert. Auch ohne Pepp, Pillen und co. Ausserdem beisst sich meine Einstellung nicht mit Deiner, Aktiv etwas zu schaffen. Jeder der auf eine Party geht trägt seinen Teil zur "Bewegung" bei, wenn er begeistert von der Musik ist, weil sie Freude macht. Das ist einfach Grundbedingung. Keiner will zu Musik tanzen die einen nicht sagen lässt: "Wow, das ist geil!"
Auf so einem Boden kann dann etwas entstehen, aber ohne Spaß gehts einfach nicht.

dazinger · Beitrag von **dazinger** » 21.10.05 - 11:50

@ Hexenkoenig:
RESPEKT! Es gibt tatsächlich Leute, die noch durchblicken.
Nur: Die Tatsache, dass in Ruinen getanzt wird, liegt doch genau in der Natur der Sache und entspricht den Wurzeln der Bewegung. Nur die Leute machen ihre Augen zu und denken nicht darüber nach, was es zu bedeuten hat. Leider....

@ Dextro:
Schön, dass du produzierst. Mich würde mal interessieren, warum du das tust. Ich denke, mit Understatement hat das dann relativ wenig zu tun. Oder willst du etwa behaupten, dass Leute bei den alten "underground resistance"-sachen sagten "Wow, ist das geil!"? Nur die wenigsten verkraften doch tatsächlich ohne Drogenkonsum den echten Maschinensound - eben "those who know".