techno + politische bewegung = zukunft ?

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Acid_Head
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Beitrag von Acid_Head »

ich sehe auch nicht unbedingt die zukunft einer politischen bewegung
in dieser "szene". so lange die leute feiern gehen können, so wie sie wollen,
werden sie auch nicht aktiv werden.

klar, wenn dann mal die polizei ihren spaß stört (siehe czechtekk), wird
demonstriert. der eigentlich sinn, besteht doch dann aber auch nur darin,
dass sie (das partyvolk), das recht auf ungehinderten spaß haben wollen.
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Infecta
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Beitrag von Infecta »

Acid_Head hat geschrieben:ich sehe auch nicht unbedingt die zukunft einer politischen bewegung
in dieser "szene". so lange die leute feiern gehen können, so wie sie wollen,
werden sie auch nicht aktiv werden.

klar, wenn dann mal die polizei ihren spaß stört (siehe czechtekk), wird
demonstriert. der eigentlich sinn, besteht doch dann aber auch nur darin,
dass sie (das partyvolk), das recht auf ungehinderten spaß haben wollen.
sehe ich auch so...und nicht nur beim Techno...
Nehmen wir mal das Beispiel Punk(rock), der ansich ja mit ner politischen Haltung verbunden wird...

Den meisten Punks gehts doch auch nur ums Feiern, Saufen, Drogen nehmen, sich zudröhnen, Spaß haben, etc...Genauso wie die Techno-Leute, werden die meisten erst aktiv, wenn sie in ihrem Spaß gestört werden...

Den Leuten geht es heute einfach zu gut oder sie haben resigniert (über die Gründe könnte man Stunden disskutieren, aber ich kann nirgendwo auch nur Ansätze einer breiten politischen Bewegung erkennen (es gibt Ausnahmen - is klar)

Biedermeier II ist angesagt :roll:
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raver
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Beitrag von raver »

inapt hat geschrieben:also ich höre techno ja eigentlich nur wegen der tiefsinnigen politischen texte die da immer gesungen werden....
:lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:
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n.darcq
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Beitrag von n.darcq »

eine anti-establishment-einstellung in einer szene zu generieren ist immer sehr verlockend, da man die leute dadurch eint und ihnen vorgaukelt, sie würden etwas wichtiges tun.

in der technoszene empfind ich den aufgesetzten charakter am deutlichsten. und zwar egal, ob das jetzt underground resistance ist oder irgendein newcomer, der sich profilieren muss. die techno-begeisterten sind aus der disco-bewegung hervorgegangen, der hedonistischsten spezies, die man sich vorstellen kann, und waren überwiegend reiche mittelstandskinder mit dem hang zu ausschweifungen (man lese techno rebels von dan sicko).

die idee, eine fortschrittsfeindlichkeit mit reiner maschinenmusik auszudrücken kann nur so funktionieren, dass diese musik dann als kalt und hässlich empfunden wird. sich diese abscheulichkeiten dann nächtelang um die ohren hauen zu lassen, ist entweder total absurd oder masochistisch.

ehrlicher war da schon die herangehensweise von drexciya und so, die den spiritualistischen charakter der musik herausstellten. und spiritualismus ist ja nun das genaue gegenteil von politisierung. das trifft natürlich nicht auf jede ausprägung der elektronischen musik zu.
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