
Sehr nah am Leben! TSCHÜSCH..
(Quelle: http://www.blindverstehen.de/" onclick="window.open(this.href);return false; )In meinem Tatsachenbericht "Märchenland im Müll – Der Zauber des Elends" dokumentiere ich meine Feldforschungsergebnisse in der Straßenpunk- und Junkieszene der Stadt Halle.
Ich trug schon in meiner frühen Jugend den Wunsch in mir, den Kampf gegen die sozialen Missstände in der gern ignorierten untersten Unterschicht anzutreten. So war ich als besorgte Beobachterin mit Phänomenen wie Obdachlosigkeit, Drogenmissbrauch und Drogentod, Prostitution, HIV-Infektionen, psychiatrischen Diagnosen und juristischen Vollzügen konfrontiert und erkannte schnell den Hilfsbedarf, der sich an der Basis ergab. Ich nahm mir vor, mit großem Engagement in die niedrig schwellige Sozialarbeit einzusteigen. Streetwork und Suchtberatung waren die bevorzugten Inhalte. Ich lenkte all meine Energien in diese Berufsrichtungen, und spezialisierte mich auf Menschen, die als vorverurteilte Abschaumgebilde am Rande des Existenzminimums dahin dümpelten. Aufgrund meiner zunehmenden Erblindung musste ich mich innerhalb meines Studiums von diesem Schwerpunkt lösen und orientierte mich auf das Berufsfeld der Behindertenpädagogik.
"Märchenland im Müll" ermöglichte mir eine Abschiednahme von Menschen die, wie ich, anders "normal" sind. Unter dem Deckmantel der Constanze S. entführe ich den Leser in den Zauber des Elends und offenbare ihm ein Gesicht unserer Gesellschaft, in welches nur Wenige zu blicken wagen.
Dopingen ist Fiktion, kann man sich beruhigen, die Geschichte nicht, denn Dopingen ist überall. Und die Geschichte dieser Stadt hat realen Hintergrund.
Dopingen hat diese Punk und Fixerszene, wie es sie in jeder Hunderttausendseelen-Metropole gibt. Man trifft sie auf Bahnhofs-Vorplätzen, in Parks oder bettelnd in den Passagen, bereit für den Stoff das letzte Hemd zu geben. Oder es zumindest auszuziehen, um an den nächsten Fix zu kommen. Sie sind die Ausgestoßenen, nein die Ausgekotzten der Gesellschaft.
Hier hat die Punkbewegung nichts Pseudoromantisches, hier hat die zum Pop verkommene Platitüde von "No Future" einen ganz realen Bezug. Es ist die Geschichte eines gruppendynamischen, körperlichen und moralischen Verfalls.
Das Verstörende an diesem Buch ist seine Authentizität. Denn alles hat sich so zugetragen.
Und Constance S. agierte nicht nur als analytische Beobachterin sondern war selbst Passagier auf diesem Höllentrip. Aber auch in dieser Welt gibt es so etwas wie Liebe. Und ein Abrisshaus verwandelt sich in ein Märchenland aus Müll. Doch der Zug fährt unaufhaltsam weiter. Zaudernde Aussteiger werden vom Fahrwerk zermahlen, Fatalisten bleiben eh sitzen. Nur Constance S. dokumentiert alles stoisch und mit einer Präzision, wie es nur scharf Sehende können. Oder auch nicht: denn Constance S. wird zusehend erblinden. Und doch schärfer sehen als alle anderen. Dieses Menetekel vor Augen, und nie mehr das Sonnenlicht sehen werdend, ist sie doch die Lichtgestalt und Vorbild. Nicht wegen, sondern durch ihr Handicap.
Eine Hommage an das Leben in mitten des Gestanks und der Pestilenz der urbanen Gesellschaft. Und auch ein Ausweg, fern aller bonbongefärbten medialen Lösungsansätze.
Lesenswert, fesselnd und ein Vorschlag als Lektüre für angehende Streetworker. Und nicht nur für die. Eine unkonventionelle Art , das Leben zu bejahen, wenn man die Quintessenz des Buches verstanden hat.
Dirk "Dirot" Rotzsch
du faehrst ja auch wie ein alter mann.FreddyLE hat geschrieben:Ich lese gerade die Post von meiner Autoversicherung.
Beitragsrechnung für das Jahr 2012. Schadensfreie Jahre: 18 Beitragssatz: 35 %
Wie ich das hasse. Das sind so die Momente, wo man das Altsein so richtg aufs Brot geschmiert bekommt. Fozz`n Ey
Sebbel hat geschrieben:"Promoset for driving people for finding the way of society unemployment."
jens hat geschrieben:ein promoset für leute die fahren, um die art der gesellschaft arbeitslosigkeit zu finden??
die aussage darf bezweifelt werden....Leuchte hat geschrieben:der typ ist ein buchautor, der muss unsympathisch sein!
Sebbel hat geschrieben:"Promoset for driving people for finding the way of society unemployment."
jens hat geschrieben:ein promoset für leute die fahren, um die art der gesellschaft arbeitslosigkeit zu finden??
Sebbel hat geschrieben:"Promoset for driving people for finding the way of society unemployment."
jens hat geschrieben:ein promoset für leute die fahren, um die art der gesellschaft arbeitslosigkeit zu finden??