Line-up:
Sebastian Plano (Berlin, Denovali Records | Denovali Festival)
Yair Elazar Glotman (Berlin, Subtext)
Jacob Korn (Dresden, Uncanny Valley)
Daniel Williams (Dresden, phonocake.org)
Für viele war es die Überraschung beim ersten DAVE-Festival. Noch immer erinnern sich die Besucher bisweilen schwärmend an die Abschlussveranstaltung in der Martin-Luther-Kirche. Grund genug, mit »Beyond the Club« auch in diesem Jahr die intensiven Tage ausklingen zu lassen. Wieder wird zum Ende von am Sonntag Ruhe einkehren, aber keine Stille. Wieder werden die Tore noch einmal geöffnet. Wieder zu einem Raum, der eine Klangerfahrung bietet, die jenseits des Dancefloors liegt. Wieder in der Martin-Luther-Kirche.
Erneut werden vier Künstler die Klangmöglichkeiten des sakralen Raumes ausloten. Nicht jeden Künstler würde man dabei im Line-Up vermuten. Jacob Korn vom hiesigen House- und Techno-Label Uncanny Valley zum Beispiel ist dafür bekannt, mit seinen Tracks und Sets den Dancefloor in Wallung zu bringen. Aber an diesem Abend wird er ganz andere Töne anschlagen.
Von dem Dresdner Komponist und Klangkünstler Daniel Williams wiederum weiß man, dass seine zurückhaltende Electronica-Beats auf Ambientflächen tanzen lässt. Er ist prädestiniert für »Beyond the Club«, vor allem auch deshalb, weil klassisches Orgelspiel kein Fremdwort für den gebürtigen Engländer ist.
Klassisch in moderner Art, also mit Cello, Piano und Electronics, geht es bei dem in Argentinien geborenen und in Berlin lebenden Sebastian Plano zu, der bei Denovali Records veröffentlicht. Seine Stücke sind intensive Grenzüberschreitungen, die mal ruhig, dann wiederum mitreißend die Symbiose von Klassik und Beats zelebrieren.
Zurückhaltender, aber nicht minder intensiver, ist der Sound von Yair Elazar Glotman, der unlängst auf dem elektronischen Avantgardelabel Subtext »Études« veröffentlicht. Auf diesem Album setzt sich der Glotman intensiv mit seiner musikalischen Vergangenheit auseinander, in der davon träumte, als Kontrabassist in einem Orchester zu spielen. Wie bei Plano so verschwimmen auch bei Glotman die Grenzen zwischen elektronischer Moderne und klassischer Musik. Nur besitzen seine experimentellen Sounddekonstruktionen des voluminösen Klangkörpers noch kontemplativere Vibrationen, die in tiefere Schichten des Unbewussten zu jenen emotionalen Bildern führen, die jede vergangene Liebe mit sich bringt. Egal, ob sie dabei zu einem Menschen oder zu einem Instrument bestand.
Mehr Informationen:
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Einlass: ab 15:30 Uhr
Eintritt: 11.00 €
Beginn: 16:00 Uhr
Location: Martin Luther Kirche
Adresse: Martin-Luther-Platz 5, 01099 Dresden